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Wenn der Platoniker Simplikios diese Worte am Ende der Antike niederschreibt, erinnert er an das Ziel, das alle antiken Philosophen miteinander teilen: durch den Gebrauch ihrer Vernunft zu einem glücklichen Leben zu gelangen. Für sie kann nur wahre Erkenntnis die Grundlage dafür sein, ein gutes und glückliches menschliches Leben zu führen. In diesem Sinne spricht schon Platon vom liebenden Streben zur Idee des Guten. Aristoteles beschreibt das Leben des klugen Menschen in politischer Klugheit und wissenschaftlicher Weisheit. Die Stoiker argumentieren, dass kein äußerliches Ereignis den Weisen beeinflussen kann. Epikur sieht in Klugheit und Tugend die Vorbedingung wahrer Freude. Der Neuplatoniker Plotin strebt zur mystischen Einswerdung mit dem Einen. Sie alle widmen sich der Philo-sophia, der Liebe zur Weisheit. Auf diesem Weg entwickeln sie die philosophischen Theorien, die bis zum heutigen Tag kontrovers diskutiert werden.
Im Mittelalter wird die antike Perspektive zum Gegenstand der Diskussion. Christen und Muslime stellen der Verbindung von philosophischem Denken und gelingendem Leben den Vorrang der Religion entgegen: Sicheres Wissen sei für den Menschen unmöglich, und Glück könne er folglich nur von Gott her erwarten. Der Status der Philosophie wird in der Folge ebenso kontrovers diskutiert wie ihre Inhalte: Philosophen wie Ibn Sīnā (Avicenna) und Siger von Brabant erneuern das antike Ideal und bauen es aus. Religiöse Denker wie der Muslim Ibn Rušd (Averroes), der Jude Moses Maimonides und die Christen Peter Abaelard, Albertus Magnus und Thomas von Aquin streben nach einer Einheit von Philosophie und Offenbarung. Theologen wie Augustinus, al-Ġazālī und Duns Scotus kritisieren philosophische Thesen mit skeptischen Argumenten. Auf diese Weise entwickeln sich neue begriffliche Grundlagen, an die die Philosophen der Neuzeit anschließen konnten.
»Im Studium der Philosophie geht es nicht darum zu wissen, was Menschen gedacht haben, sondern, wie sich die Dinge in Wahrheit verhalten.«
Dieses Prinzip des Thomas von Aquin ist die Grundlage der Lehre der antiken und mittelalterlichen Philosophie in Jena: Vorlesungen und Seminare leiten dazu an, anhand der klassischen Texte das eigene Denken zu schulen und zu vertiefen, aber auch vermeintliche Selbstverständlichkeiten infrage zu stellen.
Dies versuchen wir nicht nur auf inhaltlicher Ebene, sondern auch unter Berücksichtigung des kulturellen Hintergrundes der Texte, von der Antike über Judentum, Christentum und Islam bis hin zu unserem eigenen modern geprägten Selbstverständnis. Damit wird auch dieses einem interkulturellen Vergleich unterzogen.
Konkrete Schwerpunkte in der Lehre bilden einerseits Platon und Aristoteles ebenso wie die großen Denker des lateinischen Mittelalters sowie der arabischen Welt. Aber auch die anderen oben erwähnten Autoren sowie andere, selten behandelte, aber originelle Texte werden andererseits regelmäßig in der Lehre behandelt.
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